GEORG NEUMANN & Co.
Über die Firma "Neumann & Co." in Gefell wurde schon viel geschrieben, daher hier nur ein Kurzer Abriss! Am 23.11.1928 von Georg Neumann und Erich Rickmann gegründet. Neumann hatte zu beginn der 20er Jahre mit Eugen Reisz an Kohlemikrofonen geforscht und das legendäre "REISZ" Kohlequerstrom - Mikrofon entwickelt. Neumann, mit den Ergebnissen nicht vollends zufrieden, formte infolge dessen die Idee, Mikrofone nach dem kapazitiven Wandlerprinzip zu produzieren. Bereits 1927 entwickelte Neumann das erste Mikrofon mit dieser neuen Technik; das CMV . Eine viereckige Kiste mit aufgesetzter Kapsel, welches schließlich 1928 zum CMV3 in "Flaschenform weiterentwickelt wurde. Das CMV3, auch bekannt als "Neumannflasche", wurde in großer Stückzahl gefertigt und mauserte sich schnell zum Standard im Rundfunk. Ikonisch sind sicher die Bilder von den Olympischen Spielen in Berlin aus dem Jahr 1936. Ab 1932 verbaute Neumann die M7 Kapsel, welche später in vielen NEUMANN Modellen, auch im Neumann U47 Verwendung finden sollte. Zu dieser Zeit verlegte die Firma ihren Firmensitz in die Michaelkirch Straße 10, da die alten Räumlichkeiten zu klein geworden waren.
1938 verstarb Erich Rickmann plötzlich. Als 1943 ein Brandbombentreffer das Firmengelände traf, zog das als Kriegswichtig eingestufte Unternehmen erneut um. Entfernt der Kriegsaktivitäten fand man im vogtländischen Gefell ein neues Zuhause und in Erich Kühnast einen neuen Geschäftspartner. Die Berliner Firma wurde vorerst argwöhnisch in Gefell angenommen! Aber in den wirklich schlechten Ersten Jahren konnte man dort auch mal ein defektes Radio oder andere Technische Geräte reparieren lassen - so wurde die Firma schnell in Gefell heimisch! Zum anderen wurden im kleinen Ort auch viele Arbeitsplätze geschaffen!
Am Ende des Zweiten Weltkriegs war Gefell zuerst von den Amerikanern besetzt! Nach dem Gebietsaustausch mit Teilen Berlins jedoch den sowjetischen Besatzern zugesprochen. Dies hatte zur Folge, das Georg Neumann bereits 1946 einen Teil seiner Mitarbeiter zurück nach Berlin führte, und unter dem Namen "Georg Neumann GmbH" einen neuen Betrieb gründete.
Erich Kühnast führte die Fa. Georg Neumann & Co mit den verbliebenen Mitarbeitern in Gefell weiter. Die beiden Firmen "Neumann & Co" und "Georg Neumann GmbH" arbeiteten lange Zeit noch gut zusammen. Eine regelmäßige "Visite" von Georg Neumann in Gefell war in den ersten Jahren noch Problemlos!
Bereits 1947 zieht Georg Neumann nach Heilbronn, und gründet dort eine Firma zur Entwicklung und Bau von Akkumulatoren. Mikrofone sind für Ihn nur noch Nebenerwerb, da er in Akkus die Zukunft sah.
1956 wird die Firma "Neumann & Co" in Gefell Teilverstaatlicht. Dies erlaubte der DDR Regierung (durch das RFZ) einen größeren Einfluss auf die Produktion und den Vertrieb. Die vollständige Verstaatlichung (Enteignung) erfolgte schließlich 1972. Die Firma heißt ab diesem Moment "VEB Mikrofontechnik Gefell", die Produkte wurden ebenfalls unter dem Label RFT vertrieben, wurde keinem Kombinat angeschlossen.
Nach Zusammenbruch der DDR erhält Jochem Kühnast der Sohn des Mitgründers die Firma Georg Neumann & Co - zurück übertragen! Die Firma heißt seit 1990 "MICROTEC GEFELL" GmbH und ist weiterhin erfolgreich am "Mikrofonmarkt" . Arbeitet bis Heute im "Stil einer Manufaktur", das daher immer Flexibilität bieten kann!
We are still working on it
Die Seite NEUMANN&Co entsteht unter techn.Mitarbeit von Ronny Knauer (Mikrofondoktor) Ebenso flossen Daten der Mikrofonliste von Andreas Grosser (Der Mikrofonmann) mit ein!
Mikrofone / Microphones
CMV3 (Rundfunkbezeichnung M1-1) Das "Legendäre" kam unter verschiedenen Bezeichnungen auf dem Markt. Da NEUMANN zu Beginn keinen eigenen Vertrieb hatte, wurde erst für TELEFUNKEN, KLANGFILM und auch SIEMENS unter deren Label produziert ! Daher findet man selten CMV3 mit NEUMANN Label! I Die eingebaute Röhre war eine RE084 ! Da "Klangfilm" laut Vertrag die Rechte der Mikrofone für Tonfilm hatte, befand sich am Fuß der TELEFUNKEN Modellen der Aufkleber: "Es ist nicht gestattet dieses Mikrofon für Filmtonaufnahmen zu verwenden" angebracht (selten noch vorhanden) ! Nach Umzug 1943 nach Gefell wurden nur noch "Restbestände des CMV3 dort zusammen gebaut.
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CMV4 1943 wurde mit dem neu entwickelte CMV4 in Gefell gestartet! Diesmal mit "NEUMANN" Label! Das "NEUMANN-Logo entwarf Erich Kühnast bei Einzug in Gefell für die neue Produktion, und ist bis Heute so Erhalten! Georg Neumann hat für den Berliner Betrieb ein Karo um das Logo eingeführt, während Gefell einen Kreis um das Loge bekam!
Das CMV4b (b=Bajonett) kam in Flaschenform - ähnlich CMV3 aber das Rohr wurde von 80mm auf 60mm verjüngt, da die benötigten Bauelemente schon in kleinerer Bauweise gab! Die Röhre war nun 1 oder 2x RV12P2000 ! Es wurde nur in kleiner Stückzahl gefertigt. Auch ist ein "Sondermodel" bekannt (S.Fotos) im geschlossenen System mit M7 innen. Leider fehlt auf dem 3. Foto die obere Grundplatte mit der M7 Kapsel!
CMV4II Auf Anfrage der Wehrmacht wurde das CMV4 auch im einem quadratischen Format entwickelt. Es sollte im Schützengraben zu "Schußweitenmessung" eingesetzt werden. War leicht, einfach zu verpacken, und eine Runde Flasche ließ sich nicht so gut Positionieren und rollt leicht weg! Bekannt wurde dieses CMV als "Brotbüchse"! Auf Grund solcher Produkte hatte NEUMANN in den letzten Kriegsjahren die Möglichkeit weiterzuarbeiten und erhielt noch teilweise Wege zur Materialbeschaffung! Die Kapsel M5 wurde direkt mit dem Gehäuse verschraubt und ist so nicht ohne weiteres zu tauschen! Im Museum der Firma "MICROTEC Gefell" steht ein seltenes CMV4 mit aufgesetzter M7 ! NEUMANN & Co in Gefell war als "Manufaktur" flexibel genug und auch bereit; Sondermodelle, oder auch auf besondere Wünsche einzugehen! Bis Heute da dort noch einiges möglich !
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CMV5 1946 wurde die letzte "Großflasche, bei NEUMANN entwickelt und in verschiedenen Schaltungsversionen gebaut! Zuerst noch mit RE084. Ab 1946 wurden dann CMV5 mit der selektierten EF12k Röhre ausgestattet. Bei Lieferproblemen kamen aber auch EF 6; EF 36; 6J7 zum Einsatz! 1948 wurde im CMV5 dann die VF 14 (Damals eine "preiswerte,-minderwertigere Röhre!) eingebaut, und davon nur noch wenige Modelle gebaut. Entwicklung ging in Richtung "Kleinflaschen". Alle CMV5 Modelle hatten ein Bajonett für Wechselkapsel M7/8/9
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CMV6 das CMV6 war die Erste "Kleinflasche", die 1947 in Gefell entwickelt wurde! Ausgestattet mit VF14 und vergleichbare U47 Schaltung. Das Besondere war, das der schwenkbare Kopf mit M7 Kapsel und VF14 vom Unterteil getrennt werden konnte. Wurde hauptsächlich an DEFA (Film) zum Einsatz an die Angel geliefert! Das Mikrofon ist bereits umschaltbar; Kugel/Niere !
CMV789 ebenfalls 1947 wurde auch das CMV789 entwickelt - als Erstes Mikrofon das 3 Charakteristiken aufweisen konnte; Niere/Acht/Kugel (M7/ M8/ M9) mit eingebauter M7! Bestückt mit der RV12P2000 Röhre. Auch bei diesen Mikrofon konnte man den Kopfteil von der Flasche trennen. Es wurde nur als Kleinserie in sehr geringer Menge hergestellt!
CMV789 Kleinlasche parallel wurde auch eine CMV789-Flasche entwickelt - das ebenfalls 3 Charakteristiken aufweisen konnte; Kugel/Acht/Niere! Bestückt mit der RV12P2000 Röhre. Kapsel in der Flasche untergebracht!. Das ist das einzige Mikrofon von NEUMANN & Co, in dem die neuentwickelte M07 eingebaut wurde! Diese Kapsel entspricht Konstruktiv der M7 ist jedoch um 1/3 verkleinert! Die M07 wurde dann Vertraglich an RFT für das CM7156 exklusiv geliefert! Wieviel CMV789 gebaut wurden ist nicht bekannt! Bekannt ist nur das Eine (Fotos) , und gilt als Prototyp des späteren UM57! Die Konstruktion mit Lamellen / Mechanische Aufbau ähnelt sehr dem U47 in "klein" !
M14 - Serie; hier wurde eine umfangreiche Mikrofonserie in Gefell gebaut, die schon in den 30ger Jahren von NEUMANN an Siemens&Halske (REL mph9a) Mikrofone dieser Bauart mit der legendären NEUMANN "Bahnkapsel" geliefert . Die eigene Produktion wurde schon ab 1946 in eine vielseitige Serie weiterentwickelt und nun die M14 Studiokapsel (Kugel) eingebaut. Die Mikrofone waren für Seine Zeit extrem klein und bestanden aus 3 Teile; 1. Kopf mit M14 & Röhre RV12P2000 - 2. KleinflascheT14, bzw.T14 Anschlußkasten mit Bauteile & Übertrager - 3. Netzteil Es gab 3 verschiedene Netzteile zu dieser Mikrofonserie: NM14/GNM14/GNN14 - Siehe Fotos. Für Rundfunk und Film wurde das ebenfalls seltene M7b mit aufgesetzter M7 Kapsel in Kleinserie (ca.20) gebaut!
M15/16 Ein weitere sehr seltenes Mikrofon aus dieser Zeit! Ende der 50ger Jahre war eine Zeit des Aufbruch, und Bedarf war da, aus verschiedenen Richtung des Film und Rundfunk! NEUMANN GmbH brachte das M49/50 auf den Markt! In Gefell sollte ein "Bauähnliches Mikrofon gebaut werden! So entstand auch hier eine Kleinserie das M15 mit der Kapsel M16. Heute schwer zu finden! Die Kapsel eingebaut in einer ca. 4cm Kunststoffkugel, Röhre EC92 !
Ca. 1955 ging die Kleinflaschenserie CMV551 mit EC92 in Serie! Ein solider, handlicher Vorverstärker, mit dem alle Großmembrankapseln der Firma aufgesetzt werden konnten! Diese Serie wurde in den nachfolgenden Jahren ständig weiterentwickelt. Und schon 1956 entstand das CMV561 gleiches Gehäuse, aber mit ECC81 und 2-Stufigen Verstärker mit hoher Leistung! Im nächsten Jahr entstand eine Kleinserie für Filmton; das CMV562 - dieses wurde ebenfalls im gleichen Gehäuse, aber EC92 und eine speziell federnd gebaute M7! Ein spezielles Netzteil, das Kabellängen über 200m zuließ gehörte dazu. 1963 dann das allseits bekannte CMV563 mit verbesserter Schaltung, die in keinem Studio Wünsche offen ließ! Diese wurden in sehr großer Stückzahl produziert ! Später auch noch unter RFT-Label! Ein Dauerbrenner bis Heute! Alle Modelle waren zumeist mit der EC92 bestückt ! Es gab aber auch einige Mikrofone dieser Serie, die mit EF86/ EF806s bestückt waren!
CMV551
CMV561
CMV562
CMV563
UM57 , erstes "Kompaktmikrofon" mit eingebauter Kapsel M7 wurde ab 1957 das UM57 auf Grundlage des CMV563 gebaut. Ein erstklassiges Studiomikrofon, das sich mit den meisten "Studiostandard`s" jeder Zeit messen kann! Das Mikrofon wird über die mitgelieferten Netzteile UN57 (später UN61(V)) auf "Kugel/Niere/Acht/ umgeschaltet.
ZM64 / ZUM64 im Auftrag und gemeinsamer Entwicklung mit dem RFZ entstand 1964 das Zweikanalmikrofon ZM64, speziell für DEFA und Rundfunk. Mit einer Erweiterung des ZUM64 (Zweikanal-Umschalt-Mikrofon) so konnten beide Kapseln vom Netzteil aus 7/8/9 umgeschaltet werden! Von Beiden Mikrofontypen wurden wieder nur eine kleine Serie gebaut, da diese nicht für den Handel vorgesehen waren (ZM64 ca. 30?, ZUM ca.60?) Im ZM64/ZUM64 wurde die EC760 Miniröhre verbaut. Im ZM64 wurde mir Kleinmembran M61 bestückt, während im ZUM64 2 x M7 Großmembran zum Einsatz kamen. Beide gesuchte hervorragende Studiomikrofone! 1970 wurde in Gefell unter RFT ein Kleinserie SM690 für Rundfunk und DEFA aufgelegt!
Bereits Mitte der 1950ger begann man bei NEUMANN & Co für den Rundfunk Kleinmembran Mikrofone zu entwickeln!
M91 entstand als erstes Kleinmembran 1956 ebenfalls im Auftrag des RFZ ! Die M18 Kapsel war fest installiert. Die M18 wurde gleichzeitig entwickelt für die Reportermikrofone M18/ M18b/ CMV571!
M92 wurde ab1961 für den Rundfunk gefertigt. Nun mir Wechselkapsel ; M93 Kugel M94 Niere !
M92a Rundfunkversion mit 5-Poligen Tuchelanschluss! M582 Baugleich, mit 5Poligen Neumann-Anschluss. Das Mikrofon entstand bereits im selben Jahr mit verbesserter Schaltung ebenfalls speziell für den Rundfunk! Kapsel M95 kam ebenfalls neu dazu.
M582/62 wurde ab1962 auch für den Handel gefertigt. Mit fest verschraubten Kapsel M62 Niere !
M582H (M92a1 Rundfunkbezeichnung) 1963 entwickelt speziell für den Fernsehfunk! Hier wurden 7(!) Polige Anschlüsse verwendet, da die Mikrofone mit einen zusätzlichen Schutzschirm ausgestattet wurden. Ebenfalls die Anschlusskabel waren besonders gegen die Einstreuung der Kamerafrequenzen geschützt!
M18/ M18b/ CMV571 Reporter - Kleinstmikrofone!
Der Bedarf an handliche Reportermikrofone zu transportablen Aufnahmegeräten war in den 50gern groß. NEUMANN & Co brachte bereits 1951 das M18 raus passend zum R26 Reportergerät
Mikrofone / Microphones
Geht bald weiter . . . . . .